Von Jan Hambach
Die Zukunft Europas - eine der wohl wichtigsten Fragen unserer
Zeit wird auch im Moment wieder heiß diskutiert. Leider steht derzeit der
Zwist zwischen dem griechischen Finanzminister Varoufakis und seinem deutschen Amtskollegen
Schäuble im Vordergrund. Mit Ruhm bekleckert sich hier keiner
der beiden - aber um diesen Streit soll es hier nicht gehen.
Europa ist ein Reizthema, wird aber in unserer Gesellschaft sehr
unterschiedlich bewertet. Für viele ist klar: Eine Zukunft in
einer globalisierten Welt mit aufstrebenden Schwellenländern und
international agierenden Finanzmärkten kann ein kleiner Nationalstaat,
wie es selbst Deutschland als bevölkerungsreichstes europäisches
Land ist, nicht bestreiten.
Ein markantes Beispiel hierfür ist die Verfolgung von Steuerhinterziehung: Man kann zwar gute nationalstaatliche Regeln und Gesetze haben, das bringt aber nichts, wenn es ein Leichtes ist sein Geld ins nahe gelegene Ausland zu bringen. Aber auch auf anderen Feldern, wie dem Umweltschutz, der Energiepolitik und der Außenpolitik bedarf es europäischer Lösungen.
Es geht nicht darum die eigene Identität aufzugeben, wie viele es befürchten, sonder darum unseren Wohlstand zu sichern. Trotz eines gemeinsamen deutschen Staates gibt es in Bayern weiter Oktoberfest, Weißbier, Weißwurst und in Baden-Württemberg Brezeln, Spätzle, Häuslebauer usw. Ähnlich würde es in einem weiter integrierten Europa aussehen. Die traditionellen Identitäten können sogar förderlich sein für Marketing und Erscheinungsbild, wenn man es gleichzeitig schafft einer modernen Welt offen und tolerant zu begegnen. Die grün-rote, baden-württembergische Landesregierung hat dies eindrucksvoll bewiesen.
Ein markantes Beispiel hierfür ist die Verfolgung von Steuerhinterziehung: Man kann zwar gute nationalstaatliche Regeln und Gesetze haben, das bringt aber nichts, wenn es ein Leichtes ist sein Geld ins nahe gelegene Ausland zu bringen. Aber auch auf anderen Feldern, wie dem Umweltschutz, der Energiepolitik und der Außenpolitik bedarf es europäischer Lösungen.
Es geht nicht darum die eigene Identität aufzugeben, wie viele es befürchten, sonder darum unseren Wohlstand zu sichern. Trotz eines gemeinsamen deutschen Staates gibt es in Bayern weiter Oktoberfest, Weißbier, Weißwurst und in Baden-Württemberg Brezeln, Spätzle, Häuslebauer usw. Ähnlich würde es in einem weiter integrierten Europa aussehen. Die traditionellen Identitäten können sogar förderlich sein für Marketing und Erscheinungsbild, wenn man es gleichzeitig schafft einer modernen Welt offen und tolerant zu begegnen. Die grün-rote, baden-württembergische Landesregierung hat dies eindrucksvoll bewiesen.
Das Hauptargument vieler Konservativer und Nationalisten ist die
Unvereinbarkeit von Mentalitäten und Strukturen innerhalb der Europäischen
Union. Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung mag einigen dieses Argument
bekannt vorkommen. Viele hielten die ehemalige DDR auch für
nicht integrierbar und sahen keine Möglichkeit einer Angleichung. Man kann
nicht bestreiten, dass es immer noch Unterschiede gibt, vor allem was
Arbeitslosigkeit, Wahlbeteiligung, Lebenskosten, Löhne und Mieten
angeht. Wir sind aber auf einem guten Weg, den wir gemeinsam entwickelt und
vorangebracht haben.
Um die Lebensstandards in Europa anzugleichen wären
gemeinsame Sozialsysteme, Mindestlöhne (am Durchschnittseinkommen
bemessen, nicht nominal) und eine einheitliche Wirtschaftsförderung,
kurz gesagt eine gemeinsame Wirtschafts- und Sozialpolitik ein wichtiger
Schritt.
Eine gemeinsame Außenpolitik ebenso. Wir haben am
Beispiel der Sanktionen gegen Russland gesehen, wie stark das Signal ist, das
von einem Europa ausgeht, welches mit einer Stimme spricht. Diesen Erfolg
sollte man nicht klein reden, man sollte ihn vielmehr unterstreichen.
Denn das große Problem der Europäischen
Union ist vor allem ihr Image, ihre Institutionen und ihre Selbstdarstellung.
Solange man sich auf die negativen Seiten konzentriert, Probleme in den
Vordergrund stellt, streitet, bürokratischen Kleinklein präsentiert
und nationalstaatliche Lösungen antreibt überzeugt
man nicht mehr Menschen von dem Projekt „Europa“.
Wir sind der stärkste Wirtschaftsraum der Welt, stärker
als die USA, stärker als China. Internationale Partner
sind vor allem an Abkommen mit der EU interessiert, wir haben seit 70 Jahren
Frieden, eine gemeinsame Währung, Kultur und vieles mehr. Das
sind die Punkte die wir kommunizieren müssen, sie vermitteln Überzeugung,
Stärke und Willenskraft, nur so gewinnt man auch die Menschen für
sich.
Natürlich heißt das nicht, dass wir nicht weiter für mehr Rechte des Europäischen Parlaments und eine demokratisch gewählte Kommission kämpfen müssen, denn auch das würde die Akzeptanz der Europäischen Union erhöhen. Auch heißt es nicht, dass wir die Sparpolitik in der „Merkel-Manier“ weiterführen. Aber gerade deshalb können wir froh sein über überzeugte Europäer, wie Martin Schulz, die tagtäglich für diese Ziele kämpfen. Aber auch Jean-Claude Juncker, zwar Christdemokrat, jedoch deutlich weiter links als Angela Merkel, geht mit seinem Investitionspacket in die richtige Richtung.
Weitere Möglichkeiten für ein vertiefte europäische Integration wären ein Art Finanzausgleich, der regionsbezogen finanzielle und wirtschaftliche Förderung geben könnte. Aber auch die Idee einer Europäischen Armee, wie erst zuletzt wieder diskutiert wäre ein wichtiger Schritt. Die daraus entstehenden Synergieeffekte in Verwaltung und Einkauf würden viel Geld sparen. Entscheiden könnte das Europäische Parlament.
Natürlich heißt das nicht, dass wir nicht weiter für mehr Rechte des Europäischen Parlaments und eine demokratisch gewählte Kommission kämpfen müssen, denn auch das würde die Akzeptanz der Europäischen Union erhöhen. Auch heißt es nicht, dass wir die Sparpolitik in der „Merkel-Manier“ weiterführen. Aber gerade deshalb können wir froh sein über überzeugte Europäer, wie Martin Schulz, die tagtäglich für diese Ziele kämpfen. Aber auch Jean-Claude Juncker, zwar Christdemokrat, jedoch deutlich weiter links als Angela Merkel, geht mit seinem Investitionspacket in die richtige Richtung.
Weitere Möglichkeiten für ein vertiefte europäische Integration wären ein Art Finanzausgleich, der regionsbezogen finanzielle und wirtschaftliche Förderung geben könnte. Aber auch die Idee einer Europäischen Armee, wie erst zuletzt wieder diskutiert wäre ein wichtiger Schritt. Die daraus entstehenden Synergieeffekte in Verwaltung und Einkauf würden viel Geld sparen. Entscheiden könnte das Europäische Parlament.
Als erstes wäre also wichtig eine positive Außenwirkung
herzustellen, auf die Erfolge zu verweisen, die aktuellen Streitereien zu
beenden, die Krisenländer zu stützen und die
Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Damit würde man auch
Draghis Geldpolitik Wirkung verleihen. Danach wäre es an der Zeit
die europäische Integration voranzutreiben und Reformen zu
diskutieren.
Währenddessen wird auf europäischer
Ebene über TTIP, die Ukraine und den IS verhandelt. Keiner kann
alleine, zusammen ist man stark…
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